Die Niederlage in Stuttgart schmerzt.
Erneut liefert das Team von Hertha BSC kein zufriedenstellendes Spielergebnis ab. Und das gegen eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller. Man kann nicht mal behaupten, dass die Hertha insgesamt ein schlechtes Spiel machte, dennoch war ein deutlicher Leistungsabfall zu bemerken, wie es die Berliner Zeitung zutreffend beschrieb. Erstaunlich, denn mit Eintracht Frankfurt hatte man zu Hause – gegen einen deutlich besseren Gegner – noch einen Sieg herausspielen können.
Die spielerisch limitierten Stuttgarter gewannen am Ende verdient, weil sie diesen Sieg unbedingt wollten. Dieser Einsatz und diese Körpersprache fehlte mir bei der Hertha, als es in der Schlussphase darauf ankam. Das mag nicht für alle Spieler gelten, lobend erwähne ich gerne den stets emsigen Selke, aber es dürfen sich doch einige Mittelfeldakteure angesprochen fühlen.
Ergo das übliche Phlegma gegen die Teams von unten? Ein Sieg des Kopfes über die Beine?
Nun, verletzungsbedingt waren im Team wieder einige Spieler der alten Garde vertreten, die auch spielerisch einen Rückgriff auf alte Zeiten bewirkten. Schelle und Darida in Kombination mit Lustenberger bewirkten, dass das Spiel der Hertha wieder an die letzte Saison erinnerte. Statt schnell durch die Mitte zu spielen, wanderte der Ball sehr oft wieder zurück zu Jarstein, der den Ball dann nach vorne semmelte. Das war gefühlt ein Rückschritt, denn Maier und Grujic machten das deutlich besser.
Mit Pekarik ist im Kader ein weiterer (verdienter) Spieler, der es kaum noch in den Kader schafft. Ein Teil der alten Garde macht Platz für den Nachwuchs.
Für Ibisevic und Kalou mag das noch nicht zutreffen, ihre Nachfolger Selke und Mittelstädt machten jedenfalls eine ordentliche Partie. Trotz der Situation vor dem 2:1, als Maxi beim Ballverlust beteiligt war.
Bei Lustenberger, Schelle und Darida wird es schwer diese Saison. Lusti sah beim 1:0 nicht gut aus, Schelle läuft beim 2:1 von Gomez weg, Darida kommt schon lange nicht mehr an seinen alten Leistungsstand heran.
Einen eher bescheidenen Tag erwischte m.E. auch Leckie. Zu häufig verschleppte er bei Kontern das Spiel, statt schnell zum freien Nebenmann zu passen. Da hätte Hertha deutlich besser kontern können.
Auch wenn der Hinweis auf eine gewisse Berliner Überheblichkeit berechtigt ist, Gomez vielleicht einen guten Tag hatte (hiermit anerkannt!) und die Bundesliga eben auch ausgeglichen erscheinen mag (Gruß an Andreas L. in B.):
Hertha war mal wieder der gefühlte Aufbaugegner und wehrte sich nicht ausreichend gegen eine vermeidbare Niederlage. Man lässt die „Big Points“ liegen, wie in der Vorsaison mit der alten Garde. Schade.